Kanada/USA

Quebec City: Vom altertümlichen Touristenmagnet zur pulsierenden jungen Stadt

Bild vom Schloss Castle von Quebec City

Quebec City: Vom altertümlichen Touristenmagnet zur pulsierenden jungen Stadt

Als wir das zweite Mal an einem verregneten Nachmittag in Quebec City ankamen, hätten wir nie gedacht, diese Stadt so sehr ins Herz zu schließen. Auf unserer Van-Reise durch Nordamerika haben wir einige Überraschungen erlebt und Quebec City mit seinem besonderen Flair ist eine davon. Warum uns die Stadt so begeistert hat, erfahrt ihr jetzt.

Bild von Quebec Kanada Nachts

Quebec City: Eine Stadt, die Geschichte atmet

Quebec City, wie es richtig heißt, liegt am St. Lorenz-Strom und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Gleichsam ist Quebec mit einer weiteren Stadt in Mexiko die einzige nordamerikanische Stadt, die vollständig von einer Stadtmauer umgeben ist. Diese Mauer brauchte sie wohl auch, da Engländer und Franzosen Anspruch auf die Stadt erhoben. Diese Geschichte ist omnipräsent durch die vielen Kanonen und Festungsanlagen, für die Quebec City weithin bekannt ist. Die Altstadt ist, ähnlich den europäischen Altstädten, recht klein, stark verwinkelt und von vielen Gassen mit alten Steinhäusern durchzogen – alles eher untypisch für die nordamerikanischen Städte. Somit lässt sich die Altstadt auch super zu Fuß erkunden und alles liegt nah beisammen.

 

Quebec City Kanada Altstadt 
Wie bereits erwähnt, hatte es geregnet, als wir ankamen. Aus den vergangenen Ausflügen in St. John’s wissen wir um die Kräfte der Natur und vor allem um die Kombination von Regen und Wind, die schnell sehr kalt werden kann. Wenngleich die Temperatur tagsüber angenehm war, haben wir uns komplett regenfest ausgestattet. Dann ging es los, um die Altstadt zu erkunden. In den vorwiegend aus großen Steinen bestehenden alten Häusern innerhalb der Stadtmauer sind fast ausschließlich Restaurants und Souvenirläden untergebracht. Es wimmelte von Touristen, die wie wir dem Regen trotzten, sich aber eher in die wärmenden Restaurants retteten. Wir hingegen wollten etwas von der Stadt sehen und Einlass gewähren uns Lokale nur selten, so triefend nass mit einem tropfenden Labrador an der Leine. 

Altstadt und BBQ-Festival: Authentische Eindrücke von Quebec City

 

Quebec Kanada Charto frontenac

Also ging es weiter durch die Altstadtgassen, bis wir vor dem berühmten Chateau Frontenac standen, dem wohl am häufigsten fotografierten, von der Canadian Railway erbauten Luxushotel. Um das Hotel herum konnte man die erwartete Klientel sehen, eher chic und nicht wirklich gegen den Regen gewappnet. Wir zogen unsere Bahnen weiter, Straße um Straße durch die Altstadt und haben diese zu einem großen Teil zu Fuß erkundet, ehe wir wieder zurück zu unserem Camper kamen. Leider ist das Thema Camping in Quebec City etwas schwierig. Einen Stellplatz gibt es nicht wirklich, lediglich einen überteuerten Parkplatz. Also sind wir einfach dort stehen geblieben, wo wir sowieso geparkt hatten und hofften, nicht weggeschickt zu werden. Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht – wir standen nämlich im Ausgehviertel – ging es am nächsten Tag nochmal in die Stadt, um die noch fehlenden Ecken des Vortages zu erkunden.

Quebec City Unterstadt Canada

Bei Sonnenschein ging es in die Unterstadt, die wir bis dahin noch gar nicht gesehen hatten. Zuerst zu einem BBQ-Festival, aber als Vegetarier lockten uns weniger die Grills oder das Essen. Die Stimmung, die Musik und die Menschen, vorwiegend Einheimische, hatten es uns angetan. Entspannt saßen Grüppchen zusammen und genossen den lauen Abend mit guter Musik bei einem Bier direkt am Hafen. 

Quebec Festival Kanada

Magische Momente in Quebecs Unterstadt

Da das Festival offiziell bereits um 17 Uhr zu Ende war, wollten wir endlich die Unterstadt erkunden und waren hin und weg. Dort bot uns Quebec City eine ganz andere Seite. Viele kleine Galerien lokaler Künstler, eingebettet in historisches Ambiente, ansprechende Restaurants und ein einzigartiges Flair. Wir fühlten uns wie in einer ganz anderen Stadt, doch unvermittelt über uns thronte die mächtige Stadtmauer der Altstadt. Wir schlenderten durch die Gassen, in denen man die Geschichte förmlich spürte und um die nächste Ecke ein paar alte Seebären erwartete. Bei Dämmerung verwandelte sich die Stadt dann in ein Meer aus Farben, denn fast jedes Haus ist beleuchtet oder hat beleuchtete Gewerkschilder an der Fassade hängen. Wir übernachteten wieder auf einem Parkplatz, nicht besonders schön, aber zentral, um den kommenden Tag nochmal zu nutzen, die Stadt weiter zu erkunden. Denn nun hat uns die Neugier gepackt, ob es noch verborgene Ecken gibt, die wir noch nicht gesehen haben.

Sind wir hier noch in Quebec City?

Und diese verborgenen Ecken gibt es! Bewegt man sich vom Altstadtkern weg in Richtung Süden durch die Rue Saint Jean, so kann man ein modernes, diverses und multikulturelles Quebec erkennen, in dem sich Studenten und Familien im urbanen Großstadtflair tummeln. Es ist lebendig, pulsierend, künstlerisch und bunt. Das hatten wir so nicht erwartet, denn hier erinnert die sonst so traditionell anmutende Stadt an Metropolen wie London, San Francisco oder Berlin. Wir fühlen uns wohl und sind begeistert von der Vielfalt dieser 500.000-Einwohner-Stadt. Mit ihrer Lage am St. Lorenz-Strom gibt es Strände, wilde Berge mit Flüssen und Seen, um sich auf den vielen Loipen, Rad- und Wanderwegen auszutoben.

Quebec Canada Diverse Pop Kultur Gentrifizierung

Ja, Quebec City, du hast uns sehr gut gefallen und wir kommen bestimmt noch einmal wieder.

Weiter geht unsere Reise in die Mitte Kanadas. 

Und falls du einen Artikel verpasst hast, findest du hier die Übersicht aller Blogposts unserer gesamten Kanada Reise, vom Osten über Neufundland in den Westen und runter in die USA  :-)

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